
Insolvenz: Ihr Arbeitgeber steht vor dem Aus – Ihre Betriebsrente jetzt auch?
Ihr Arbeitgeber steht vor dem Aus. Doch was passiert im Fall einer Insolvenz mit Ihrer Betriebsrente...
Wie viel Geld brauchen Sie im Alter? Für viele Rentner reicht die gesetzliche Rente nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Die sogenannte „Versorgungslücke“ entsteht, wenn der finanzielle Bedarf höher ist als die zu erwartenden Einnahmen. Der endgültige Rentenbescheid bringt dann oft eine böse Überraschung mit sich: Das Einkommen fällt deutlich geringer aus als erhofft. Erst jetzt realisieren viele, dass sie in Zukunft Abstriche machen müssen und mancher Traum unerfüllt bleibt. Je früher Sie sich also mit Ihrer Altersvorsorge beschäftigen, umso besser.
Eine Versorgungslücke lässt sich nicht exakt berechnen – sie ist individuell. Aber mit ein paar Annahmen können Sie realistische Prognosen erstellen: Reicht Ihr Einkommen nur für die Lebenshaltungskosten oder haben Sie Spielraum für Reisen, Hobbys und spontane Wünsche? Diese Überlegungen sind der erste Schritt, um Ihre Versorgungslücke zu erkennen und zu planen, wie sie diese schließen.
Starten Sie mit einer Übersicht über Ihre zu erwartenden Einkünfte im Ruhestand.
Wie hoch wird Ihre Rente sein? Dazu erhalten Sie jährlich eine persönliche Renteninformation der Rentenkasse. Dort finden Sie den Wert Ihrer prognostizierten Bruttorente. Dieser Wert steigt sehr wahrscheinlich bis zu Ihrem Ruhestand weiter an, da die Entwicklung der Renten an das Lohnniveau gekoppelt ist. Aus diesem Grund enthält die Renteninformation 2 Hochrechnungen: eine mit 1 % und eine mit 2 % Rentenanstieg. Der Mittelwert ist eine gute Grundlage. Die Deutsche Rentenversicherung bietet auch Rechner an, mit denen Sie individuell die Höhe Ihrer Rente bestimmen können.
Erwarten Sie außerdem Mieteinahmen oder Einkommen aus einer privaten Rentenversicherung, kommen diese Beträge noch dazu. Dabei können Steuern fällig werden.
Sie haben jetzt einen guten Überblick über Ihre Einkünfte. Im nächsten Schritt bestimmen Sie Ihren voraussichtlichen Finanzbedarf. Dabei sollten Sie zwischen 2 Kategorien unterscheiden.
Als Faustregel gilt: Um Ihren gewohnten Lebensstandard im Alter halten zu können und Ihren Finanzbedarf zu decken, benötigen sie mindestens etwa 80 % des aktuellen Nettoeinkommens.
Die Differenz zwischen dem voraussichtlichen Einkommen und dem Finanzbedarf ergibt Ihre Versorgungslücke. Anders gesagt: Wenn Sie keine Vorkehrungen treffen, kann es gut sein, dass Ihnen ab Rentenbeginn monatlich Geld in Höhe Ihrer Versorgungslücke fehlt.
Denken Sie auch daran, dass eine bestehende Versorgungslücke eine langfristige Herausforderung darstellt: Zwischen dem Renteneintrittsalter von 67 und der statistischen Lebenserwartung von 78,2 (Männer) und 83,0 (Frauen) Jahren liegen mindestens 10 Jahre.1
Aktuelles Nettoeinkommen | 80 % davon (Ziel) | Gesetzliche Rente | Fehlbetrag/Versorgungslücke |
---|---|---|---|
3.000 € mtl. | 2.400 € mtl. | 1.800 € mtl. | 600 € mtl. |
Die gesetzliche Rente steigt. Aber sie steigt nicht im gleichen Tempo wie die Inflation und die Höhe der Lebenshaltungskosten. Auf lange Sicht verliert die Rente also an Kaufkraft. Die private Vorsorge wird daher immer wichtiger. Die gute Nachricht: Sie haben eine Vielzahl von Optionen, um privat vorzusorgen. Im Idealfall bauen Sie sich bei Ihrer Altersvorsorge unterschiedliche Standbeine auf und kombinieren diese miteinander.
Wichtig: Traditionelle Bankprodukte wie ein Tages- oder Festgeldkonto allein sind für eine umfassende und zukunftssichere Altersvorsorge ungeeignet. Grund dafür sind die Inflation, Steuern und eine fehlende Diversifikation. Erfahren Sie mehr dazu in diesem Beitrag.
Fondssparpläne, zum Beispiel mit ETFs, sind eine flexible und oft kostengünstige Option, um langfristig Vermögen aufzubauen. Das Geld sollte über einen längeren Anlagezeitraum investiert werden. Empfohlen wird ein Anlagehorizont von mindestens 15 Jahren bis zur Rente. Auch mit Ü50 lohnt sich ein Sparplan.
Eine weitere Option ist der Abschluss einer privaten Rentenversicherung. Dabei gibt es auch die Möglichkeit einer fondsgebundenen Rentenversicherung – diese erlaubt es Ihnen, die Renditechancen von Fonds zu nutzen und gleichzeitig von den Vorteilen einer lebenslangen Rente zu profitieren. Die staatlich geförderten Rürup- und Riester-Renten sind weitere Optionen. Auch hier gilt: je früher, desto höher die Erträge.
Denken Sie auch an die betriebliche Altersvorsorge (bAV). Durch die Entgeltumwandlung verwenden Sie einen Teil Ihres Bruttogehalts für die Altersvorsorge – und sparen dabei Steuern und Sozialabgaben. Viele Arbeitgeber beteiligen sich daran und gewähren einen Zuschuss. Sie wollen das Thema bAV bei Ihrem Arbeitgeber ansprechen, wissen aber nicht genau, wie Sie am besten vorgehen? Hier finden Sie Tipps.
Jede Lebenssituation ist anders. Es gibt keine pauschalen Lösungen. Und das ist auch gut so. Mithilfe von Experten und einer professionellen Beratung finden Sie die Strategie, die zu Ihnen passt. Wichtig ist, dass Sie aktiv werden. Dann können Sie dem Ruhestand gelassen entgegensehen.
Wie hat Ihnen dieser Artikel gefallen?
Klicken Sie auf einen Stern, um den Beitrag zu bewerten!
Melden Sie sich jetzt zu unserem Newsletter an und erhalten Sie alltagsnahe Inhalte rund um das Thema Versicherung direkt ins Postfach.