Risikoabsicherung: je risikoreicher der Beruf, desto höher der Versicherungsbeitrag? Zukunftssicher
Beruf & Familie

Risikoabsicherung: je risikoreicher der Beruf, desto höher der Versicherungsbeitrag?

Eine gute Risikoabsicherung schützt uns vor finanziellen Einbußen bei Berufsunfähigkeit durch Unfall und Krankheit. Jobs sind mit unterschiedlichen Risiken verbunden. Deshalb spielt die Art des Berufs auch beim Abschluss einiger Versicherungen eine Rolle: Dabei wird das jeweilige Berufsrisiko eingestuft und dementsprechend der monatliche Beitrag berechnet. Auch im Homeoffice können Menschen erkranken, viele mit Burn-out. Ab wann wird jedoch ein Risikozuschlag fällig?

Keiner ist davor geschützt, schwer zu erkranken oder einen Unfall zu erleiden. Doch wir können vorsorgen: die meisten Risiken können wir durch Schutzmaßnahmen verringern, sowie für finanzielle Absicherung im Schadensfalls sorgen. Bei der Höhe des Beitrags spielt auch der Beruf eine Rolle. Wird das Berufsrisiko als sehr hoch eingeschätzt, ist für die Absicherung oft ein ordentlicher Zuschlag auf den Versicherungsbeitrag fällig.

Die Häufigsten Gründe für Arbeitsunfälle: 1

  1. Stolpern, Rutschen, Stürzen
  1. Bedienungsfehler bei Werkzeugen und Maschinen
  1. Falsches Heben, Tragen und Lagern
  1. Missachtung von Sicherheitsvorschriften
  1. Unerfahrenheit
  1. Nachlässigkeit durch Routine
  1. Mangelndes Risikobewusstsein

Schon der Weg ins Büro ist mit Gefahren verbunden. Sie könnten einen Unfall haben mit nicht absehbaren Folgen – ein Alltagsrisiko, auch für die Versicherer, das in der Regel keinen Risikozuschlag rechtfertigt. Dasselbe gilt für viele Berufe und die Gestaltung des Arbeitsplatzes. Als Bankangestellter ist die Wahrscheinlichkeit, dauerhaft zu erkranken, eher gering. Diese Tätigkeit führt mit Sicherheit zu keinem erhöhten Risikozuschlag für den Versicherten.

Bei einem Feuerwehrmann kann es dagegen ganz anders sein. Er könnte sich bei einem Einsatz schwer verletzen und dauerhaft berufsunfähig sein. Vielleicht verliert er sogar sein Leben.

Auch Handwerker, die schwer körperlich, viel im Freien oder in staubiger Umgebung arbeiten, tragen ein höheres Risiko für einen Arbeitsunfall oder eine chronische Erkrankung. Das können Stürze, berufsbedingte Atemwegserkrankungen oder Schäden am Bewegungsapparat sein – mit dauerhafter Berufsunfähigkeit als Folge.

Wie hoch ist Ihr Berufsrisiko?

Unter den weniger gefährdeten Berufsgruppen verstehen sich solche, die wenig bis keiner körperlichen Arbeit nachgehen. Dazu zählen beispielsweise Informatiker, Ingenieure, EDV-Kräfte oder Apotheker. Hingegen werden folgende Berufe oftmals bei Versicherern als besonders risikoreich eingeschätzt:

  • Fliesenleger
  • Chemikant
  • Krankenschwester
  • Elektriker
  • KFZ-Mechatroniker
  • Landwirt
  • Dachdecker
  • Baggerfahrer
  • Bäcker

So können Sie sich absichern

Auch ohne ein besonderes Risiko einzugehen, ob privat oder im Job, können wir Opfer eines Unfalls werden oder schwer erkranken. Mit einer Berufsunfähigkeit sind neben den Sorgen um die eigene Gesundheit Einkommenseinbußen verbunden, die die finanzielle Existenz bedrohen können. Diese Möglichkeiten zur Einkommensabsicherung, je nach Berufsrisiko, haben Sie:

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist oft die erste Wahl. Die Höhe des Beitrags bemisst sich auch nach der Risikoeinstufung Ihres Jobs: hohes Risiko = höherer Beitrag. Sollten Sie also in einem körperlich anspruchsvollen Beruf arbeiten, zahlen Sie in der Regel mehr für einen Vertragsabschluss. Wir empfehlen Ihnen, sich gemeinsam mit Ihrem Versicherungsberater durch eine anonyme Risikoabfrage vorab über die anfallenden Kosten zu informieren. Diese Voranfragen stellen Sie am besten bei mehreren Anbietern, denn es gibt große Unterschiede in der Bewertung von Risiken – und damit auch Unterschiede in der Beitragshöhe.

Tipp: Der Beruf spielt nur beim Abschluss der Versicherung eine Rolle. Wenn Sie sich schon in jungen Jahren vor Berufseintritt um eine Absicherung kümmern, profitieren Sie unter Umständen davon, dass Sie dank der günstigeren Risikoklasse einen geringeren monatlichen Beitrag zahlen. Wenn Sie dann später einen Beruf mit erhöhtem Risiko haben, spielt das keine Rolle.

Eine mögliche Alternative zu einer BU ist die Grundfähigkeitsversicherung. Mit dieser sichern Sie den Verlust von allgemeinen Grundfähigkeiten wie z. B. Sehen, Hören oder Gehen ab. Sollten Sie eine der im Vertrag definierten Grundfähigkeiten verlieren, erhalten Sie eine monatliche Rente. Ihr Beruf spielt, bei Vertragsabschluss und auch später, keine Rolle. Oftmals ist die Grundfähigkeitsversicherung auch die günstigere Variante zu einer BU

Eine weitere Lösung zur Absicherung der Arbeitskraft ist die sogenannte Dread Disease Versicherung. Sie bietet Ihnen finanzielle Unterstützung in Form einer Einmalzahlung im Fall einer schwerwiegenden Krankheit. Hier spielt der Beruf für die Höhe der Beiträge gar keine Rolle. Ausnahmen sind gewisse Berufe, die den Ausbruch bestimmter Krankheiten begünstigen.

Wenn es Ihnen vor allem um die finanzielle Absicherung Ihrer Familie im Todesfall geht, ist der Abschluss einer Risikolebensversicherung eine bewährte Option. Aber auch hier spielt Ihr Beruf für die Prämienhöhe eine Rolle. Je riskanter der Beruf ist, umso höher ist der Beitrag

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die einzelnen Optionen der Einkommensabsicherung.

Verschiedene Versicherer – unterschiedliche Beitragshöhen

Unterm Strich gibt es große Unterschiede in der Bewertung von Risiken. Die Versicherungsbedingungen und -prämien der jeweiligen Anbieter weichen stark voneinander ab. Auch sollten Sie bei Abschluss einer Police, die auf Ihrem Beruf basiert, Ihre Tätigkeit möglichst präzise beschreiben, um nicht falsch eingestuft zu werden. Das Gleiche gilt im Übrigen auch für die Frage nach Ihrem Gesundheitszustand.

Wichtig ist, dass Sie alle Antragsfragen zur Tätigkeit und Gesundheit wahrheitsgemäß und vollständig beantworten. Falsche, lückenhafte oder ungenaue Angaben können im Leistungsfall zu Problemen führen, da es dem Versicherer nicht möglich war, Ihr persönliches Risiko realistisch zu bewerten. So könnte es passieren, dass der Versicherer keine Leistung erbringen muss. Am besten Sie lassen sich von einem unabhängigen Makler ausführlich beraten. Schauen Sie sich mehrere Versicherer und deren Konditionen gut an, bevor Sie eine Entscheidung treffen.


1 https://www.bund-verlag.de

Wie hat Ihnen dieser Artikel gefallen?

Klicken Sie auf einen Stern, um den Beitrag zu bewerten!