Insolvenz: Ihr Arbeitgeber steht vor dem Aus – Ihre Betriebsrente jetzt auch?
Ihr Arbeitgeber steht vor dem Aus. Doch was passiert im Fall einer Insolvenz mit Ihrer Betriebsrente...
Elmar Sprink ist begnadeter Triathlet, Bergsteiger und Wintersportler, der immer den nächsten Wettkampf vor Augen hat. Dass Elmar weiter seiner sportlichen Leidenschaft nachgehen kann, ist keine Selbstverständlichkeit. Im Juli 2010 erleidet er im Alter von 39 Jahren bei sich zu Hause einen Herzstillstand. Es folgen unzählige Arztbesuche und Klinikaufenthalte. Irgendwann steht fest: Er kann mit seinem eigenen Herz nicht weiterleben. Doch Elmar hat Glück: Mitte 2012 erhält er ein Spenderherz und kämpft sich zurück ins Leben.
Schwere Krankheiten können einen körperlich und psychisch aus der Bahn werfen. Auch finanziell kann eine solche Erkrankung eine echte Herausforderung sein. Wir haben mit Elmar gesprochen, um mehr über seine Geschichte zu erfahren.
Anfangs verbesserte sich die Pumpfunktion meines Herzens etwas. Ich bin dann wieder zurück in meinen Job im Vertrieb. Leider ging das nicht wirklich lange gut: Im Januar des Folgejahres, 2011, hatte ich nachts plötzlich ganz niedrigen Puls und musste wieder den Notarzt rufen. Ab dem Moment war es dann eigentlich auch vorbei mit dem Arbeiten. Ich hatte zig Untersuchungen und die Pumpfunktion meines Herzens verschlechterte sich. Es folgten noch ein paar Stationen, aber niemand wusste so recht, was mit meinem Herzen passierte. Ab Mitte des Jahres wurde es immer schlechter. Mein 40. Geburtstag war der erste Schlüsselmoment. Ich war zu Hause bei meinen Eltern und es ging wirklich gar nichts mehr. Ich kam dann Ende Dezember ins Herz- und Diabeteszentrum nach Bad Oeynhausen.
Ja, alle wussten: Mein Herz wird sich nicht erholen und es gibt auch keine Maschinen, die mir langfristig helfen können. Ich bin also auf die Warteliste für eine Organspende gesetzt worden. Nach 4 Wochen hatte ich dort dann wieder einen Herzstillstand. Mein Herz war in einem so schlechten Zustand, dass die Ärzte meiner Familie sagten, ich hätte maximal noch 12 bis 24 Stunden zu leben. In einer Not-OP wurde mir ein Herzunterstützungssystem eingebaut und ich wurde mit einer Herz-Lungen-Maschine verbunden. Die nächsten 4 Monate musste ich liegend verbringen.
Am 9. Juni 2012 war dann der glückliche Moment: Es wurde ein Spenderherz für mich gefunden. Die OP funktionierte gut, aber es gab natürlich im ersten halben Jahr viele Probleme. Ich musste erst einmal wieder Sitzen und Gehen lernen. Damit hat sich dann auch mein Leben ziemlich drastisch verändert: Mit 38 ½ Jahren hatte ich einen super Job und alles lief gut und plötzlich saß ich zwei Jahre später ohne Job und mit einem neuen Herz zu Hause.
Ich hatte zu Hause einen Kumpel vom Fußball. Der hat sich mit Versicherungen selbstständig gemacht. Er hat mich auf die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) hingewiesen. Ich weiß noch heute, wie ich sagte: „Was soll mir schon passieren?“ Ich war Anfang 30, super gesund und hatte einen Bürojob. Ich konnte mir das gar nicht vorstellen. An Versicherungen wie einer Unfallversicherung oder Haftpflicht ist man näher dran – eine BU ist mit 30 Jahren irgendwie komisch: Keiner will sich damit beschäftigen, dass man so krank wird, dass man nicht mehr arbeiten kann.
Nach dem Studium hat man auch viele Ausgaben mit eigener Wohnung und allem, aber ich habe mich zum Glück tatsächlich für die BU entschieden. Im Nachhinein würde ich sagen, dass ich leider nicht hoch genug abgeschlossen habe. Ich wäre besser damals abends ein paarmal weniger weggegangen und hätte das Dreifache reingesteckt. Dann wäre die Summe, die ich jetzt bekomme, natürlich auch ein bisschen höher. Grundsätzlich bin ich aber froh, dass ich mich überhaupt irgendwie abgesichert habe, und dafür sehr dankbar. Ich kenne auch ganz viele, die gar keine Absicherung haben – das wäre in meinem Fall wirklich schlecht gewesen.
Im Endeffekt bin ich ein sehr gutes Beispiel, dass jeder über eine Risikoabsicherung nachdenken sollte: Im Vergleich zu meiner Altersgruppe war ich sicherlich fitter als 99 %, und trotzdem hat es mich erwischt.
Mein Kumpel erinnert mich heute immer noch gerne daran, dass ich anfangs skeptisch war und es sich ja dann doch als eine wirklich sinnvolle Sache herausgestellt hat.
Man muss schon sagen, dass ich zum Zeitpunkt meiner Erkrankung ganz gut aufgestellt war. Mein großes Glück war, dass ich zuvor relativ schnell eine Eigentumswohnung erworben hatte und sie auch relativ schnell abbezahlen konnte. Dadurch fiel die Miete weg und außerdem haben mich meine Eltern finanziell sehr unterstützt.
Wenn man auf meine Behandlungen und Medikamente schaut: Diese Kosten hat meine private Krankenkasse übernommen. Als klar wurde, dass ich nicht mehr weiterarbeiten konnte, gab es eine Gesundheitsprüfung für meine BU. Die Gutachter bescheinigten sie mir und meinten, es gäbe viele Gründe, weshalb ich nicht mehr in meinen Job zurückkönne. Seitdem zahlt meine BU.
Ohne BU hätte ich echt Schwierigkeiten gehabt, da es bei der gesetzlichen Erwerbsminderungsrente Probleme gab. Diese wurde mir ein Jahr lang gezahlt und dann abrupt eingestellt. Das gab viel Ärger, da die Begründung ziemlich skurril war, und auch ein Gerichtsverfahren. 3 ½ Jahre hing ich in der Luft und hatte wirklich nur die BU.
Ja, das hätte trotz meiner guten Ausgangssituation schlecht ausgesehen. Das hat so lange gedauert und Nerven gekostet, bis ich die Erwerbsminderungsrente verlässlich ausgezahlt bekam. Wirklich erschreckend! Ganz anders war es mit der BU: Das ging so schnell und unproblematisch. Man muss sich echt Gedanken darüber machen, wie es ist, wenn man in einer ähnlichen Situation wäre: Welche Ersparnisse hat man, um Kosten zu überbrücken? Wie lässt sich – auch langfristig – der Einkommensverlust ausgleichen oder zumindest abfedern? Bei mir war es so, dass der Arbeitgeber 6 Wochen zahlte. Anschließend war er praktisch raus.
Tipp: Werfen Sie einen Blick in Ihre Renteninformation und erkundigen Sie sich, wie hoch die Erwerbsminderungsrente bei Ihnen ausfallen könnte. Häufig wird schnell klar: Im Fall der Fälle reicht die Unterstützung vom Staat nicht aus, um den Einkommensverlust abzufangen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Viele haben eben nicht dasselbe Glück wie ich: Ich hatte gesunde Eltern, die mich unterstützen konnten, und hatte in jungen Jahren mein Eigentum erworben und abbezahlt. Damit bin ich wirklich ein Einzelfall. Bei anderen kann die fehlende Absicherung zu großen Problemen führen.
Die Erkrankung kostet ja auch unglaublich viel Energie. Da hat man keine Kraft zu überlegen, wie es finanziell weitergeht. Man sollte sich definitiv frühzeitig dazu Gedanken machen.
Denjenigen, die mich in der schwierigen Zeit besuchten, wurde erst einmal ganz grundsätzlich bewusst: Man muss das Leben wirklich auskosten – ganz einfache Dinge wie morgens den Kaffee zu genießen oder viel Zeit mit der Familie zu verbringen. Später kamen dann bei einigen Fragen auf: Was habe ich eigentlich selbst an Absicherungen? Wie wäre ich in einer ähnlichen Situation finanziell zurechtgekommen?
Wenn ich mich so in meinem Freundeskreis umsehe: Es gibt tatsächlich einige Erkrankungen, die man so nicht hat kommen sehen und bei denen eine gute Absicherung Gold wert ist.
Das Interview führten wir am 29. September 2022.
Eine frühzeitige Vorsorge ist das A und O. Mit der richtigen Absicherung können Sie sich bei einer Erkrankung auf das Wesentliche konzentrieren und müssen sich keine Sorgen um Ihre Finanzen machen. Einen Überblick über die verschiedenen Absicherungsmöglichkeiten finden Sie hier.
Wie Elmar sich während seiner Krankheit motiviert und danach zurückgekämpft hat, lesen Sie hier.
Wenn Sie erkranken, ist das auch für Ihre Familie schwer – emotional und häufig auch finanziell. Erfahren Sie in unserem Webinar, wie Ihnen eine Dread Disease Versicherung helfen kann.
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Beitragsbild im Hintergrund: Markus Greber
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