Tipps für den Vermögensaufbau | Zukunftssicher
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Investieren in den 20ern: Tipps für den Vermögensaufbau

Der frühe Vogel fängt den Wurm oder einfacher ausgedrückt: Wer schon in jungen Jahren mit dem Vermögensaufbau beginnt – auch wenn es anfangs nur kleinere Beträge sind –, wird im Alter davon profitieren. Einer der größten Vorteile, den junge Menschen beim Vermögensaufbau haben, ist der Faktor Zeit.

Man ist nie zu alt, um sich um seine Geldanlagen zu kümmern. Man kann aber auch nicht früh genug damit anfangen. Die frühzeitige Vermögensplanung ermöglicht Ihnen unschätzbare Freiräume und Flexibilität – jetzt und in der Zukunft. Dennoch schieben gerade junge Menschen die eigene Vermögensplanung gerne auf die lange Bank. Einer repräsentativen YouGov-Umfrage zufolge haben von den 18-24-Jährigen 57 % das Gefühl, dass sie sich mehr mit dem Thema persönliche finanzielle Vorsorge beschäftigen sollten. Bei den 25–34-Jährigen sind es sogar 59 % – das sind 18 Prozentpunkte mehr als beim Durchschnitt aller Altersgruppen.1

Die Gründe für die „Aufschieberitis“ sind vielfältig, am häufigsten werden aber Zeitmangel, mangelndes Wissen und Verdrängung genannt.

Grafik mit Befragungsergebnissen zu den häufigsten Gründen für das Aufschieben der Altersvorsorge
Quelle: Repräsentative YouGov-Befragung im Auftrag von Canada Life; Befragungszeitraum vom 24. bis 29. April 2024; n = 2.063 Menschen in Deutschland ab 18 Jahren; Filterfrage für alle Befragten, die angegeben haben, das Gefühl zu haben, dass sie sich mehr mit dem Thema persönlicher finanzieller Vorsorge beschäftigen sollten (n = 839).

Die gute Nachricht: Wer sich früh kümmert, kann auch mit kleinen Beträgen viel bewirken und braucht sich in der Regel keine Gedanken zu machen. Wir geben Ihnen 10 Tipps an die Hand, die Ihnen dabei helfen.

10 Tipps, Aspekte und Maßnahmen, die Ihren Erfolg positiv beeinflussen:

1. Starten Sie frühzeitig

Der wohl wertvollste Tipp und eingangs schon erwähnt: Je früher Sie beginnen, desto mehr Zeit haben Sie, um Ihr Vermögen aufzubauen. Dabei hilft auch der Zinseszinseffekt. Der jährliche Zinsertrag auf Ihr Kapital wird in den darauffolgenden Jahren ebenfalls mitverzinst. Je länger die Anlage läuft, desto deutlicher wird der Effekt. Auf lange Sicht kommt da einiges zusammen. Bei einem langen Anlagezeitraum können Sie Verluste, die durch Marktschwankungen entstehen, langfristig ausgleichen und in risikoreichere, dafür renditestärkere Geldanlagen investieren.

2. Schließen Sie notwendige Versicherungen ab

Bevor Sie Ihren Vermögensaufbau angehen, sollten Sie zunächst überprüfen, ob Sie alle für Sie notwendigen Versicherungen abgeschlossen haben. Damit schützen Sie sich von Anfang an vor finanziellen Verlusten und ersparen sich manche Sorgen. Darüber hinaus profitieren Sie als junger, gesunder Mensch von niedrigeren Beiträgen und attraktiveren Konditionen.

Diese Versicherungen sollten Sie prüfen:

  • Ihre Krankenversicherung: Sie deckt Ihre Behandlungskosten im Fall einer Erkrankung. Unverzichtbar!
  • Die private Haftpflichtversicherung: Diese schützt Sie vor den finanziellen Folgen, wenn Sie für Personen- und Sachschäden verantwortlich sind. Ansonsten haften Sie mit Ihrem gesamten Privatvermögen.
  • Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU): Schützen Sie Ihre Arbeitskraft! Unvorhersehbare Ereignisse wie eine schwere Erkrankung können Ihre Ziele gefährden und die finanzielle Existenz bedrohen. Für den Fall der Fälle springt die BU ein, die daraufhin Ihren Lebensunterhalt sichert.
  • Die Unfallversicherung: Sollten Sie ein hohes Unfallrisiko haben, kann die Unfallversicherung ein wichtiger Risikobaustein sein.
  • Die Risikolebensversicherung: Sie ist ein erprobter zur finanziellen Absicherung Ihrer Hinterbliebenen im Todesfall

3. Erstellen Sie einen Finanzplan

Das hört sich vielleicht erst einmal lästig an, ist aber sinnvoll – gerade in jungen Jahren, wenn der finanzielle Gürtel noch etwas enger geschnallt ist. Ein detaillierter, schriftlicher Finanzplan oder ein Haushaltsbuch stellt alle Einnahmen Ihren Ausgaben und Verbindlichkeiten gegenüber. Sie bekommen eine klare Übersicht über Ihre finanzielle Situation, identifizieren unnötige Kosten und errechnen, welches Budget oder welche liquiden Mittel Ihnen am Ende des Monats zur Verfügung stehen. So können Sie besser entscheiden, wie Sie Ihr Geld verwenden möchten und wie viel Geld Sie zur Seite legen können. Da sich die Lebensumstände und Ihr Einkommen im Lauf der Zeit verändern, sollten Sie auch Ihren Finanzplan regelmäßig überprüfen und anpassen.

Ein Finanzplan oder das Führen eines Haushaltsbuchs sind kein Hexenwerk. Eine praktikable Anleitung finden Sie hier bei der Verbraucherzentrale.

4. Machen Sie sich schlau

Wissen ist Macht! Wie gut wissen Sie jedoch über sich selbst Bescheid? Kennen Sie Ihre Ziele, Wünsche und Bedürfnisse? Was für ein Typ sind Sie? Sind Sie mehr auf Sicherheit bedacht oder gehen Sie gerne mal ein Risiko ein? Sind Sie der Familienmensch oder mehr Weltenbummler? Selbsterkenntnis ist eine wichtige Zutat zu Ihren Anlagestrategien. Wenn Sie diese Fragen geklärt haben, sollten Sie sich über die vielfältigen Anlageformen und deren Funktionsweisen schlau machen, denn Wissen bedeutet Durchblick. Dann können Sie nachvollziehen, wie die jeweiligen Anlageprodukte funktionieren, was finanzielle Kennzahlen sind oder was genau das Kurs-Gewinn-Verhältnis bedeutet, und die Dividendenrente ist nicht länger eine leere Worthülse.

5. Die passende Geldanlage wählen

Mit Ihrem neu gewonnenen Durchblick können Sie nun souverän entscheiden, welche Anlageformen Sie für Ihren Vermögensaufbau wählen. Es gibt viele interessante Möglichkeiten, beispielsweise Aktien, Anleihen, Investmentfonds, die besonders bei Einsteigern beliebten ETFs, Sparkonten, Termineinlagen oder Altersvorsorgeprodukte.

Wenn Sie Geld ethisch und ökologisch vertretbar investieren möchten, gibt es hierfür auch zahlreiche Möglichkeiten. Was es dabei zu beachten gibt, können Sie in diesem Artikel nachlesen. Gut zu wissen ist jedenfalls: Rendite und Nachhaltigkeit stehen dabei nicht im Widerspruch. Auch hier gibt es eine große Auswahl an Anlagemöglichkeiten, über die Sie sich sorgfältig informieren sollten. Wie auch immer Sie sich entscheiden: Wichtig ist, Ihr Risiko möglichst gering zu halten und Ihr Geld in verschiedene Anlageformen, Branchen und Unternehmen smart zu streuen.

6. Sparpläne anlegen

Durch Ihren Finanzplan und Ihr Haushaltsbuch wissen Sie nun, welchen Betrag Sie monatlich problemlos investieren können. Starten Sie ruhig mit kleineren, dafür aber regelmäßigen Sparbeiträgen – ganz Ihren finanziellen Möglichkeiten entsprechend. Kleinvieh macht ja bekanntlich … Sollten sich Ihre Einkommensverhältnisse positiv verändern und Sie am Monatsende mehr im Portemonnaie haben, können Sie die anfänglich kleinen Sparbeiträge sukzessive erhöhen.

7. In Bildung und Karriere investieren

Bildung und Beruf sind starke Fundamente für Ihre persönliche Entwicklung, Ihren Erfolg und Ihr Wohlergehen. Nicht zuletzt eröffnet Ihnen die Investition in Bildung und Karriere Chancen auf ein höheres Einkommen – und damit verbunden höhere Lebensqualität, Stabilität und Sicherheit. Mehr Einkommen bedeutet auch, dass Sie sich höhere Beiträge für den Vermögensaufbau leisten können, also gute Perspektiven für den Job und Ihre private Zufriedenheit.

8. Realistische Ziele setzen: Be SMART!

Übernehmen Sie sich nicht. Es ist nicht besonders sinnvoll, wenn Ihre monatlichen Sparbeiträge so hoch sind, dass sie ein Loch in Ihre Haushaltskasse reißen, ein Loch, das Sie nur durch Entbehrungen stopfen können. In Ihrer Budgetplanung sollte nämlich auch noch ein finanzieller Puffer sein, falls die Waschmaschine kaputtgeht oder eine Reparatur am Auto ansteht. Sie sollten nicht gezwungen sein, Ihre Investitionen anzuzapfen oder aufzulösen. Am besten ist es, Ihre Ziele und Ihre finanziellen Möglichkeiten gehen Hand in Hand.

Die SMART-Kriterien können Sie bei der Umsetzung Ihrer Strategien unterstützen:

  • Spezifisch: Was möchten Sie konkret erreichen?
  • Messbar: Können Sie überprüfen oder in Zahlen messen, ob die Ergebnisse stimmen?
  • Attraktiv: Wie können Sie den Vermögensaufbau langfristig so gestalten, dass Sie ohne Probleme ans Ziel kommen?
  • Realistisch: Es ist wichtig, Ihre Ziele immer wieder zu überprüfen und den aktuellen Möglichkeiten anzupassen.
  • Terminiert: In welchem Zeitrahmen möchten Sie Ihre Ziele erreichen?

9. Die Unterstützung von Experten nutzen

In einer komplexen, arbeitsteiligen Welt ist es nahezu unmöglich, in allen Bereichen Experte zu sein. Deswegen sollten Sie bei Unsicherheiten und offenen Fragen nicht auf eine professionelle Beratung verzichten. Ein unabhängiger Versicherungsmakler oder Finanzberater kann Ihnen helfen, Ihre Anlagestrategie zu optimieren sowie für Klarheit und Sicherheit zu sorgen. Ein guter Rat ist nicht immer teuer, aber unbezahlbar.

Hier können Sie nachlesen, was Sie von einer guten Beratung erwarten können und wie Sie Sie sich darauf vorbereiten.

10. Geduld zahlt sich aus

Gut Ding will bekanntlich Weile haben. Das gilt auch für den Vermögensaufbau. Sie laufen hier schließlich einen Marathon und keinen Sprint. Ihre Tugenden heißen Geduld und Ausdauer. Langfristige Geldanlagen laufen über viele Jahre, sogar Jahrzehnte. Lassen Sie sich also nicht von kurzfristigen Trends beeinflussen oder von Schwankungen an den Börsen verunsichern. Haben Sie einen langen Atem und halten Sie an Ihrem Kurs fest.


1 https://www.canadalife.de/

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