Insolvenz: Ihr Arbeitgeber steht vor dem Aus – Ihre Betriebsrente jetzt auch?
Ihr Arbeitgeber steht vor dem Aus. Doch was passiert im Fall einer Insolvenz mit Ihrer Betriebsrente...
Irgendwann ist es soweit: Sie hören auf zu arbeiten und eine neue Phase in Ihrem Leben beginnt. Damit Sie diese ganz nach Ihren Vorstellungen genießen können, sollten Sie sich aktiv darauf vorbereiten. Dabei hilft es, sich bereits ein paar Jahre vorher erste Gedanken über Ihre Wünsche zu machen und sich einen Überblick über die aktuelle Situation zu verschaffen.
Zuerst sollten Sie sich die Frage stellen, wie Sie Ihren Ruhestand gestalten möchten:
Je klarer Ihr Bild ist, desto besser können Sie sich vorbereiten.
Wenn Sie wissen, wo es hingehen soll, ist es an der Zeit, den Ist-Stand zu ermitteln. Niemand macht gerne einen Haushaltsplan. Es ist aber wichtig, dass Sie abschätzen, wie hoch Ihre Ausgaben im Ruhestand sein werden. Einige Ausgaben werden sinken, wenn Sie beispielsweise Ihre Kinder nicht mehr finanziell unterstützen müssen. Andere Ausgaben, wie zum Beispiel für Reisen, könnten steigen. Je näher Sie dem Ruhestand kommen, desto präziser sollte Ihr Ausgabenplan sein.
Machen Sie sich auch schon einmal Gedanken, welche Versicherungen Sie im Ruhestand noch benötigen. Hier können Sie eventuell weitere Kosten sparen.
Ein Teil Ihrer Planung sollte auch sein, mit so wenig Schulden wie möglich in den Ruhestand zu gehen. Dazu gehören beispielsweise hoch verzinste Kreditkarten, Hypotheken oder Autokredite.
Wenden Sie sich am besten an einen Finanzberater. Hilfreiche Fragen könnten dabei sein:
Falls Sie Ihr Geld in Aktien, Anleihen oder Fonds investiert haben, sollten Sie Ihr Anlageportfolio regelmäßig überprüfen und eventuell Schritt für Schritt anpassen. Mit 30 oder 40 Jahren geht man in der Regel ein etwas höheres Anlagerisiko ein, denn der Zeitpunkt für die Verwendung des Geldes ist dann noch viele Jahre entfernt. Sobald Sie sich jedoch dem Rentenalter nähern, sollte sich Ihre Risikotoleranz ändern. Am besten setzen Sie dann weniger auf Wachstum (Aktien) und mehr auf Sicherheit (ausgewogene und festverzinsliche Anlagen wie Anleihen oder Mischfonds), damit Sie Ihre Anlagen bald als Einkommen nutzen können.
Wenn Sie im Rahmen einer Rentenversicherung in Fonds investiert haben, dann haben Sie oft die Option, selbst oder über Ihren Berater Fondswechsel vorzunehmen. Bei einigen Tarifen wird zum Ende des Vertrags auch automatisch in risikoärmere Anlagen umgeschichtet. Fragen Sie am besten einfach bei Ihrer Versicherung nach!
Trotz aller Vorsicht: Auch während des Ruhestands benötigen Sie noch ein gewisses Wachstum in Ihrem Portfolio, um mit der Inflation Schritt zu halten – vor allem, wenn Sie ein hohes Alter erreichen wollen. Eine bekannte Faustregel besagt: Subtrahieren Sie Ihr Alter von 100. Das Ergebnis sagt Ihnen, wie viel Prozent Ihres Portfolios Sie in Aktien investieren sollten.
Beispiel: Wenn Sie 55 sind, rechnen Sie 100-55 = 45. Danach sollten Sie also 45 % Ihres Vermögens in Aktien halten.
Diese Formel ist allerdings mittlerweile überholt. Die Deutschen werden immer älter und daher muss auch das Geld länger ausreichen. Als neuen Richtwert nimmt man 110 (wie in der Tabelle unten gezeigt) oder sogar 120 und zieht davon sein aktuelles Lebensalter ab. Die Formel dient allerdings nur zur Orientierung und sollte immer der persönlichen Situation angepasst werden.
Alter | % investiert in risikoreichere Anlagen (Aktien) | % investiert in risikoärmere Anlagen (Anleihen, Mischfonds) |
---|---|---|
55 | 55 % | 45 % |
60 | 50 % | 50 % |
65 | 45 % | 55 % |
70 | 40 % | 60 % |
Lebensumstände verändern sich mitunter sehr schnell. Schon im Laufe eines Jahres kann viel passieren. Bei der Vorbereitung auf die Rente ist es daher wichtig, dass sie flexibel bleiben und Ihren Standpunkt regelmäßig neu bewerten. Brauchen Sie beispielsweise plötzlich mehr Geld als geplant, dann müssen Sie Ihre Anlagestrategie möglicherweise überdenken. Nachfolgend verraten wir Ihnen, worauf Sie vor dem Ruhestand achten sollten. Die Zahl der Jahre vor dem Ruhestand geben einen ungefähren Richtwert, der für Sie natürlich auch anders sein kann.
Verfolgen Sie Ihre aktuellen Ausgaben, um Ihre künftigen Lebenshaltungskosten zu schätzen. Wie viel Einkommen benötigen Sie in etwa im Ruhestand? Um ein realistisches Budget zu erstellen, sollten Sie die Inflation einberechnen.
Schätzen Sie dann Ihr Einkommen im Ruhestand: Schreiben Sie dazu alle möglichen Einkommensquellen auf. Dazu gehören persönliche Ersparnisse, betriebliche Altersvorsorge und staatliche Leistungen. Bedenken Sie, dass auch bei der Rente Steuern anfallen. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel „Auch beim Rentenbezug schlägt die Steuer zu“.
Überprüfen Sie nochmals Ihr Anlageportfolio und erwägen Sie eine weitere Umschichtung in konservativere oder risikoärmere Anlagen. Werfen Sie auch einen Blick auf Ihren Lebensstil und listen Sie mögliche Änderungen auf, die Sie im Ruhestand erwarten. Berücksichtigen Sie dabei Dinge wie Reisen, Teilzeitarbeit, Gesundheitskosten oder den Umzug in ein neues Haus.
Aktualisieren Sie Ihre Schätzung der Lebensunterhaltungskosten: Hat sich etwas geändert?
Aktualisieren Sie Ihr geschätztes Ruhestandseinkommen: Haben sich Ihre Investitionen weiterhin wie erwartet entwickelt?
Für die gesetzliche Rente: Prüfen Sie die letzte Rentenauskunft mit Versicherungszeiten. Diese wird Ihnen im Schnitt alle 3 Jahre von der Rentenversicherung zugesendet. Sind alle relevanten Zeiten wie Ausbildung, Kindererziehung, Krankheit oder Arbeitslosigkeit erfasst? Wenn Sie Lücken erkennen, dann stellen Sie jetzt einen Antrag auf Kontenklärung.
Der Ruhestand steht vor der Tür. Jetzt wird es Zeit, sich um die Beantragung der gesetzlichen Rente zu kümmern. Staatliche Renten werden nicht automatisch mit Renteneintritt ausgezahlt. Sie müssen die Leistungen aktiv bei der Deutschen Rentenversicherung beantragen. Damit die Rente pünktlich auf Ihrem Konto eingeht, sollten Sie die Fristen im Auge behalten. Den Antrag auf Altersrente stellen Sie am besten spätestens 3 Monate vor dem gewünschten Rentenbeginn. So bleibt der Rentenversicherung genügend Zeit, um mögliche Informationen oder Nachweise von anderen Stellen einzuholen, wie der Krankenkasse oder dem Arbeitgeber.
Wenn Sie weitere Rentenprodukte wie eine private oder betriebliche Altersvorsorge oder eine Basisrente bei einer Versicherungsgesellschaft abgeschlossen haben, werden Sie von dieser rechtzeitig über Ihre Optionen informiert.
Damit Sie Ihren Ruhestand sorgenfrei genießen können, sollten Sie sich rechtzeitig darauf vorbereiten. Als erster Schritt in Richtung Ruhestandsplanung ist eine genaue Schätzung Ihrer Ausgaben im Ruhestand wichtig. Nur wenn Sie wissen, wo Sie stehen, können Sie die nötigen Maßnahmen in die Wege leiten. Versuchen Sie außerdem, im Ruhestand schuldenfrei zu sein. Je näher Sie dem Ruhestand kommen, desto mehr sollten Sie Ihr Anlageportfolio anpassen: weniger Risiken eingehen, um das, was Sie haben, zu schützen. Aber auch nicht finanzielle Faktoren können natürlich zum Glücklichsein im Ruhestand beitragen: eine Beschäftigung, der Sie dann anstelle Ihrer Arbeit nachgehen können, neue Hobbies und vor allem Gesundheit.
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